„Es ist normal, verschieden zu sein.“
Leitbild
Ausgehend von diesem Leitgedanken stehen der Integrationsgedanke und die gemeinsame Betreuung von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung oder Behinderung im Mittelpunkt unserer Arbeit.
Gleichzeitig liegen uns die Betreuung von Kindern unter drei Jahren sowie von Kindern unterschiedlicher Kulturen, Religionen und verschiedener Herkunftsländer besonders am Herzen. Wir legen großen Wert auf familienorientiertes Arbeiten und Elternpartnerschaft. Unsere Kita wird im Rahmen des Landesprogramms Kita!Plus durch eine Fachkraft (ausgebildete Erzieherin und Sozialpädagogische Familien- und Erziehungsberaterin) unterstützt, die allen Eltern kostenlos zur Beratung vor Ort zur Verfügung steht.
Eingewöhnung
Der Übergang aus der Familie in die Kindertagesstätte ist eine große Herausforderung für jedes Kind und für die Bezugsperson, sowie für die Erzieher*innen. Für die Kinder bedeutet der Wechsel in die Kita, sich an neue Umgebungen und Tagesabläufen anzupassen und Beziehungen zu fremden Personen aufzubauen. Oft kommt es zum ersten Mal zu mehrstündigen Trennungen für Kind und Bezugsperson.
Diese Veränderungen sind häufig mit Stress für alle Beteiligten verbunden. Zwar sind auch sehr kleine Kinder in der Lage sich den neuen Situationen anzupassen, aber Kinder im Krippenalter sind auf jeden Fall überfordert, wenn sie diese Umstellung ohne die Unterstützung ihrer nahen Bezugsperson bewerkstelligen müssen. Besonders wichtig ist das Begleiten durch die Bezugsperson für Kinder im Alter vom siebten bis 24. Lebensmonat. Deshalb ist ein partizipatorischer Umgang mit der Vertrauensperson während des Eingewöhnungsprozesses ein Qualitätsmerkmal für unsere Kindertageseinrichtung. (Laewn, H.-J., S. 22).
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Für Eltern oder andere Bezugspersonen der Kinder bedeutet eine Eingewöhnung ebenfalls Stress. Sie empfinden oft tiefe Trauer und eine innere Leere, wenn sie ihr Kind mit einem Jahr in die Kita geben. Sie sind geplagt von Schuldgefühlen und dem gesellschaftlichen Druck, der auf ihnen lastet. Sie befinden sich oft in einem Zwiespalt, da die gesellschaftlichen Anforderungen an Eltern heute sehr hoch sind. Erschwerend kommt hinzu, dass Bezugspersonen die Erzieher*innen als Konkurrenz ansehen. Bezugspersonen fällt es oft schwer, emotional zu akzeptieren, dass sich eine Beziehung zwischen Kind und der pädagogischen Fachkraft entwickelt hat. Um diese Ängste und Sorgen der Eltern zu minimieren, ist es für uns wichtig diese ernst zu nehmen.
Eine Eingewöhnung ist nur in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten erfolgreich.
Übergänge
Als Übergänge werden alle Situationen im Leben eines Menschen bezeichnet, die Veränderung bedeuten. Die Kinder werden hier unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt und jedes Kind geht anders damit um. Unsere Aufgabe ist es deshalb, Kinder sensibel an verschiedene neue Situationen heranzuführen.
Folgende Übergänge kommen in der Kindertagesstätte auf die Kinder zu:
Der Übergang vom Elternhaus in die Kindertagesstätte (Eingewöhnung)
Interne Übergänge (Gruppenwechsel)
Übergänge aus dem Spiel zum Essen
Meist um den dritten oder vierten Geburtstag wechselt Ihr Kind in seine neue Gruppe. Der Gruppenwechsel vom U2 Bereich in den Ü2 Bereich ist für Ihr Kind eine neue und unbekannte Herausforderung. Ihr Kind ist gut in seiner Gruppe angekommen und integriert und muss nun seine gewohnte Umgebung verlassen. Für Sie finden Abschlussgespräche statt, lernen die neue Gruppe und das dazugehörige Personal kennen. Die Bezugsbetreuung führt sodann mit der neuen Bezugsbetreuung ein erstes Übergabegespräch durch und plant den Wechsel, welcher für Ihr Kind so einfühlsam mit ausreichend Zeit gestaltet wird.
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Phasen des Übergangs und Dauer der Übergangszeit
Unser Ziel während der Übergangszeit ist es, dass sich Ihr Kind in die noch unbekannte Gruppe gut einfindet. Dazu haben wir in unserer Einrichtung Phasen ausgearbeitet, die sich in der Vergangenheit bewährt haben:
Die neue Bezugserzieherin lernt ihr Kind in den vertrauten Räume der noch aktuellen Gruppe kennen.
Ihr Kind besucht in Begleitung der bisherigen und der neuen Bezugserzieherin während des Kitalltags die neue Gruppe.
Es wird zu unterschiedlichen Zeiten an mehreren Tagen dort spielen und die anderen Kinder kennen lernen
Frühstück, Mittagessen und Schlafen finden noch in der alten Gruppe, aber gelegentlich in der neuen Gruppe statt.
Wenn Ihr Kind in der neuen Gruppe gut angekommen ist und sich wohl fühlt, so gestalten die Mitarbeiter den Übergang mit einer kleinen Abschiedsfeier und bringt dann gemeinsam mit der Erzieherin seine Kleidung, Tasche etc. in die neue Gruppe.
Diese Dauer der Übergangszeit hängt – wie in der Eingewöhnung auch – von den Signalen Ihres Kindes ab. Unserer Erfahrung nach handelt sich in der Regel um einen zeitlichen Rahmen von ca. zwei Wochen.
Die Kinder haben auch nach der Umgewöhnung jederzeit die Möglichkeit ihre alte Gruppe zu besuchen.
a. Übergang aus dem Spiel zum Essen
Da wir in unserer Einrichtung mit festen Essenszeiten arbeiten, wird der Tagesablauf ür die Kinder nach und nach vorhersehbarer. Ein stabiler, regelmäßiger Plan sichert die Umsetzung der geplanten Aktivitäten und schafft einen Bezugsrahmen, der das Sicherheitsgefühl der Kinder stärkt. Für die meisten Kinder ist es genau diese Vorhersehbarkeit in den täglichen Routinen in der Kita, die ihnen die notwendige Ruhe und Sicherheit gibt. Wir planen für den Übergang zum Mittagessen immer fünf Minuten mehr Zeit ein: Das schafft eine harmonische Atmosphäre und wirkt einem Klima der Eile entgegen. Auch erfahren die Kinder, dass vor dem Essen aufgeräumt und sich die Hände gewaschen werden. Da sich dieser Ablauf täglich wiederholt, bekommen die Kinder nach und nach Routine und wissen mit der Zeit genau, wann es zum Essen geht.
b. Übergang in die Schule
Jedes Jahr stellt sich ein Vorschulteam von unterschiedlichen Mitarbeitern zusammen, welches verschiedene Projekte zum unterstützenden Übergang plant. Um den Kindern den Übergangsprozess zu erleichtern, besuchen die Kinder die Grundschule. Die Kinder lernen das Schulgebäude kennen und erleben den Schulalltag.
Durch regelmäßige Treffen an denen die Kitaleitung + Mitarbeiter und Schulleitung + Mitarbeiter teilnehmen, wird daran gearbeitet den Übergang zum Wohle der Kinder zu optimieren.
Therapien
Die Kinder, die in unserer Kindertagesstätte einen sonderpädagogischen Platz belegen erhalten vor Ort eine Vielzahl an therapeutischen Förderangeboten, die sie für ihre Entwicklung benötigen. Wir als Einrichtung stellen die Räumlichkeiten zur Verfügung, welche durch externe Therapeuten genutzt werden.
Zu Beginn der therapeutischen Arbeit werden aufgrund der Diagnosen Förderziele zur ganzheitlichen Entwicklung erstellt. Im Vordergrund der Arbeit mit dem Kind stehen die Ressourcen des Kindes an denen angeknüpft wird. Wir legen Wert auf eine enge Kooperation zwischen Therapeut Bezugsfachkraft, Elternhaus und auch weiteren Beteiligten im Hilfeprozess.
In regelmäßigen Abständen werden ausführliche Entwicklungsberichte erstellt und in gemeinsamen Elterngesprächen besprochen.
Interkulturelle Arbeit
Mit unserer interkulturellen Bildung und Erziehung, wollen wir allen Kindern der Kita die Vielfalt unserer Welt näherbringen. So ist auch unsere Kita ein Ort, an dem sich Kinder und Erwachsene unterschiedlicher Herkunft, Nationalität, Kultur und Religion unbefangen begegnen können.“
Etwa 30% unserer Kinder haben einen Migrationshintergrund. Diese Kinder werden in der Kita von einer Fachkraft für interkulturelle Arbeit betreut. Alle Kinder, egal welcher Herkunft, Kultur sowie Religion bilden eine Einheit. Deshalb liegt Schwerpunkt auf der sozialen und interkulturellen Bildung aller Kinder. So haben alle gleichermaßen die Möglichkeit, Feste, Rituale, Traditionen und Werte ihrer eigenen Kultur kennenzulernen und eine Offenheit gegenüber anderen Religionen und Weltanschauungen zu erlangen. Alle Kinder sollen neugierig werden, auf fremdländische Küche, Kulturen, Rituale und Sprachen. Wir begreifen die kulturelle Vielfalt als Chance voneinander und miteinander zu lernen. Es gibt für die Kinder Raum und Zeit, ihr eigenes Herkunftsland, bzw. das der Vorfahren, näher kennenzulernen. Außerdem können die Kinder uns ihr Wissen über das Land und den Wohnort ihrer Vorfahren vermitteln.
Das wollen wir mit Hilfe von vielfältigen Projekten und verschiedenen Angeboten für Kinder mit Migrationshintergrund speziell, aber auch je nach Projekt und Thema, für alle Kinder der Kita oder der jeweiligen Gruppe erreichen.
Eine besondere Bedeutung hat in unserer täglichen Arbeit die sprachliche Förderung der Migrantenkinder. Diese brauchen Anregungen und Förderung in der gemeinsamen Sprache Deutsch. Je nach Bedarf, geschieht das in Kleingruppen oder in Einzelförderung, auf der Grundlage der alltagsintegrierten Sprachförderung.
Arbeit im letzten Kitajahr
Die Vorschulkinder treffen sich im letzten halben Jahr regelmäßig und erarbeiten gemeinsam Inhalte zu einem übergeordneten Motto.
Es findet meist ein gemeinsamer Theaterbesuch im Haus der Jugend statt, ein Mitarbeiter des DRK erarbeitet mit den Kindern das Thema Erste Hilfe, es werden verschiedene Projekte künstlerisch gestaltet, u.v.m.
Ziel ist eine Vorbereitung auf den Übergang zur Schule und die Förderung des Gemeinschaftsgefühls, sowie der individuellen Fertigkeiten und Fähigkeiten der einzelnen Kinder.
Erziehungspartnerschaften
Eine vertrauensvolle, gute Zusammenarbeit zwischen den Sorgeberechtigten und der Kita ist unabdingbare Basis einer qualitativ hochwertigen pädagogischen Arbeit am Kind. In der familienunterstützenden Kindergartenarbeit werden die Kompetenzen der Erzieherinnen und Erzieher sowie die Kompetenzen der Eltern in die pädagogische Arbeit mit einbezogen, so dass eine konstruktive und optimale Koordination der beiden Lebenswelten des Kindes möglich wird. Die Sorgeberechtigten sind somit unsere wichtigsten Kooperationspartner.
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- vertrauensvolle, offene Atmosphäre
- gegenseitige Akzeptanz, Toleranz und Wertschätzung
- ein kontinuierlicher Austausch zwischen den Sorgeberechtigten und Erzieherinnen und Erziehern
- Konstruktive Klärung von Meinungsverschiedenheiten, unterschiedlichen Anforderungen, Konflikten und Krisen
Wir bieten verschiedene Formen der Elternarbeit an, denn Sie geben den Eltern die Möglichkeit, am Kindergartenalltag teilzuhaben und Einsicht in die pädagogische Arbeit zu erhalten:
- Kurzkontakte in der Bring- und Abholsituation
- Tür- und Angelgespräche
- Entwicklungsgespräche (i.d.R. 1x im Jahr) oder nach Bedarf
- Elternabende
- Elternausschusssitzungen
- Feste und Feiern
- Elternbefragungen
- Elterninfos per Mail oder per Post
- Monatsinformationen aus den Gruppen
Jolinchen Kids
„Jolinchen Kids- Fit und gesund in der Kita“ ist ein Gesundheitsprogramm der AOK, welches in der Integrativen Kindertagesstätte Hillesheim seit Oktober 2016 aktiv umgesetzt wird.
Dieses Gesundheitsprogramm ist auf mehrere Jahre ausgelegt. Hierbei handelt es sich um ein ganzheitliches Konzept, in das die Eltern der Kinder unserer Kita verstärkt mit einbezogen sind.
Einige Bausteine aus diesem Gesundheitsprogramm wurden, auch über die drei Jahre hinaus, in unserer Kita auf Dauer fest installiert.
Bereiche des Jolinchen Projektes:
- Ernährung
- Bewegung
- Seelisches Wohlbefinden
- Elternpartizipation
- Gesundheit des pädagogischen Fachpersonals